Brexit and Fish & Chips - Irish sea is the source for many fish ending
up in nasty cooking jars…
Die irische See zwischen Großbritannien und Irland hat nach dem letzten Verhandlungsmarathon
in Brüssel eine besondere Bedeutung: sie ist die Außengrenze der EU.
Die irische See hat nun bekanntermaßen einen großen Fischreichtum. Dieser
Fisch, der dort vieltausendfach gefangen wird, die beliebte Scholle, wird
besonders gerne in London und überall in Großbritannien und in Irland sowie
Nordirland, nach einer alten Tradition, gegessen. Nämlich nach einer
Ummantelung mit Bröseln und der Prozedur des Frittierens zusammen mit
Kartoffelchips als Fish & Chips.
Damit kommt der in Irland und Großbritannien so beliebten Scholle im
Nationalgericht Fish & Chips (!) auch eine neue Rolle zu. Ist das
nicht ein Grund diesen Fisch, dem es jetzt, wie sollte man sagen: an die Kiemen
geht, neu zu regeln?
Nun wäre das ganz einfach auch in Zukunft, man könnte man den trilateralen
Fischhandel ja weiter betreiben, wäre da nicht die EU Grenze dazwischen. So
würde künftig ja der Fisch, je nach Verlauf der Grenze, entweder auf der
irischen Seite (mit der durchlässigen Grenze nach Nordirland), oder auf der
britischen Seite (Wales, England und Schottland angrenzend) gefangen. Das hieße
aber, dass die genaue Lokation für die Zollbehörden wichtig würde, je nach
Standort entweder einen Export oder Import in das oder aus dem jeweils anderen
Gebiet zugrunde zu legen.
Damit müsste der Fisch dann den Zollbehörden vorgelegt werden, entweder in
Irland, Nordirland oder in Wales, England oder Schottland, und die müssten dann
entscheiden, welchen Zollsatz sie für den Handel zugrunde legen.
Das ist aber bei Fisch nicht so einfach. Der schwimmt ja mal unter der
Grenze links oder rechts herum, schert sich nicht um Brüssel und denkt auch gar
nicht daran, überhaupt gefangen zu werden. Wird er aber doch erwischt, muss
jetzt der Fischer feststellen – wo war er denn gleich, oder - frei nach Loriot
– wo schwimmen sie denn hin?
Wir sehen schon die Auswirkungen: nicht nur, dass das ganze länger dauert
und die Frische des Fisches von Stunde zu Stunde des Verhandelns abnimmt, nein,
die Grünen werden ein Fest daran finden, die übelriechenden Abgase einzufangen,
solange der Fisch noch in der EU ist (bei Großbritannien ist das ja nach dem
Austritt nicht so sicher – da können sich die Gerüche dann frei -aber nur auf
deren Gebiet!- verbreiten). Und die Briten sind ja hart im Nehmen. Schließlich
wissen sie: der Fisch stinkt zuerst vom Kopf her.
Brüssel wird sich also mit Theresa May bald darüber unterhalten, wie man
möglichst den Fisch und die Kartoffeln für die Chips zur Vermeidung weiterer
Verteuerung und übelriechender Abgase, ausnimmt von jeglichen Zollgrenzen.
Just-in-time-delivery wäre dann gewährleistet, wenn vernünftig verhandelt wird.
Ist das noch vor dem Austritt der Briten zu schaffen? Zumindest bis dahin ist
jedenfalls der Fisch noch frisch und das Nationalgericht Fish & Chips noch
nicht durch billigere Ersatz-Fische aus britischen Hühnchen ersetzt…
Lady Molesworth