Brexit, Orangen, Cheese und Churchill – Europas dunkelste Stunde
Der
Angriff deutscher Bomber auf London 1940 zur Jahreswende (The Blitz), war in
der Tat ein finsterer Tag für die Briten. Der Verlust der britischen
Kontrolle über Indien 1948 und der Rückzug britischer Truppen vom Suezkanal,
das alles liegt den Menschen des Vereinigten Königreiches noch immer schwer im
Magen.
Kein
Wunder also, dass nun, gut ein Jahr vor dem Brexit, zu den letzten wirklich
scharfen Waffen der Verteidiger Großbritanniens gegriffen wird. Und genau deshalb
wird der 10. Januar 2018 in die englische Geschichtsschreibung eingehen.
Denn
an diesem kalten und nebeligen Januartag eilte eine mutige Delegation der
„Leave Means Leave Campaign“ mit Lord John Longworth als Speerspitze sowie UKIP
Mitglied Mr. Woolfe zum Treffen der
Europäischen Kommission mit Michael Barnier nach Brüssel.
Im
Gepäck der Pro Brexit Streiter fanden sich einige Mitbringsel, die den zutiefst
französisch fühlenden Gourmet Herrn Barnier in schwere Irritationen versetzte.
In einem Geschenkkorb, auch Fresskorb genannt (bei Arbeitsjubilaren immer
wieder gern verschenkt), überreichten die Herren aus London edle Waren an den
europäischen Feind.
Darin
enthalten waren:
+ Eine komplette Shakespeare-Ausgabe
+ Ein Glas (200 Gramm) Marmite+ Teebeutel (100 Stueck) von PG Tips+ 200 Gramm Cheddar Käse (angeblich von Marks & Spencer, aber hier sind die Quellen
ungenau)+ Ein Glas Orangenmarmelade (rough cut, natürlich)+ Eine Flasche englischen Pinot Noir (das wird Herrn Barnier sehr geärgert haben)
+
Eine Flasche Hendrick‘s Gin (ungekühlt)+ Ein Glas (200 Gramm) Marmite+ Teebeutel (100 Stueck) von PG Tips+ 200 Gramm Cheddar Käse (angeblich von Marks & Spencer, aber hier sind die Quellen
ungenau)+ Ein Glas Orangenmarmelade (rough cut, natürlich)+ Eine Flasche englischen Pinot Noir (das wird Herrn Barnier sehr geärgert haben)
Dieser
so eiskalt vorgetragene Frontalangriff auf die Geschmacksnerven des Herrn
Barnier soll dennoch die gewünschte Wirkung verfehlt haben. Herr Barnier nahm
die Gaben an, ging aber sofort zur Tagesordnung über und verlangte erneut von
den Briten Euro 52 Mrd. Rückzahlung an die EU. Aus internen Quellen
stammt die Information, dass Herr Barnier den Fresskorb mit dem Fuß unter den
Verhandlungstisch trat. „So ein minderwertiger Mist kommt mir nicht ins Haus“,
will ein Reporter der Daily Mail von Barnier gehört haben.
Eine
andere Information erhielt der Verfasser
dieser Kolumne von einem Mitarbeiter des EU- Haushaltskommissars
Günther Oettinger, einst ein Jemand in Baden-Württemberg, heute irgendwie
in Brüssel. Dem fiel sofort, in Anbetracht der in Plastik und Cellophan verpackten englischen Delikatessen, die
Einführung einer europäischen Plastiksteuer ein. Mal eben so als Strafe
für den ganzen Verpackungsmüll und eben zur Kompensation der zukünftig
fehlenden EU Beiträge aus London.
Nebenbei
ließe sich erwähnen, dass die britischen Demissionäre kurz nach der
Geschenkübergabe an den EU Brexit CEO Barnier im heftigen Streit übereinander
herfielen. Denn der Lord John Longworth hatte auf dem Marmeladenglas
entdeckt, dass die Orangen darin aus Spanien kamen, der Dorset Käse mit Milch
aus Holland hergestellt wurde.
Die
EU Pressesprecherin war zu einem Kommentar zu unserer Kolumne leider nicht
erreichbar.
Abs. Robert Fortesworth, www.BCCG.de, 12. Januar 2018